Übersicht
1. Am Donnerstag, dem 12. Juni 2014, um 22. 00 Uhr, verließen drei Jugendliche ihr Gush Etzion Yeshiva Gymnasium und begaben sich auf den Heimweg. Sie kamen nicht zuhause an. Die israelischen Sicherheitskräfte begannen am folgenden Morgen, am Freitag, dem 13. Juni 2014, eine Suchaktion nach den Jugendlichen. Man geht davon aus, dass sie entführt wurden, als sie von der Gush Etzion Kreuzung aus per Anhalter nach Hause fahren wollten.
2. Es handelt sich um den neunzehnjährigen Eyal Yifrach aus Elad, von der Shavei Hebron Yeshiva Hochschule; den sechszehnjährigen Naftali Frenkel aus Nof Ayalon, der auch die amerikanische Staatsbürgerschaft innehat und den sechszehnjährigen Gil-Ad Shear aus Talmon, – beide sind Schüler am Mekor Chaim Yeshiva Gymnasium in Kfar Etzion. In den Morgenstunden von Freitag, dem 13. Juni 2014 wurde in der Nähe von Dura, einem Dorf im Raum Hebron, ein ausgebrannter Hyndai entdeckt; nach Angaben der Sicherheitskräfte wurde dieses Fahrzeug für die Entführung benützt. Die israelischen Sicherheitskräfte begannen eine breitangelegte Suchaktion, die sich auf den Raum Hebron konzentriert. Die Suchaktion dauert an.
Verantwortung für die Entführung
3. Bisher hat keine Organisation die Verantwortung für die Entführung übernommen – die Entführer haben keinen Kontakt mit israelischen Stellen aufgenommen. Zwei, von den Medien gemeldet Erklärungen erwiesen sich als falsch. Zu Beginn der wöchentlichen Regierungssitzung am 15. Juni 2014 erklärte der israelische Ministerpräsident Benjamin Netanjahu „Die Verantwortlichen für die Entführungen unserer Jugendlichen sind Angehörige der Hamas – derselben Hamas Organisation, mit der Mahmoud Abbas eine Einheitsregierung gebildet hat; dies hat schwerwiegende Auswirkungen“ (Amt des Ministerpräsidenten, 15. Juni 2014).
Hintergrund
4. Bei der Entführung der drei Jugendlichen handelt es sich um den schwersten Terroranschlag, der in den letzten Jahren in Judäa und Samarien durchgeführt wurde. Der Zeitpunkt der Entführung befindet sich in unmittelbarer zeitlicher Nähe zum erfolglosen Ende der israelisch-palästinensischen Verhandlungen und nur knapp zwei Wochen nach der Einsetzung der nationalen Einheitsregierung von Hamas und Fatah (nach der innerpalästinensischen Versöhnung). In der palästinensischen Öffentlichkeit gibt es Anzeichen von Unruhe und Frustration über den andauernden Hungerstreik der palästinensischen Verwaltungshäflinge in israelischen Gefängnissen.
5. Der Entführung der drei Jugendlichen gingen Dutzende von Entführungsversuchen voraus, die von den israelischen Sicherheitskräften vereitelt werden konnten. Diese Entführungsversuche sind auf die unaufhörlichen Hertzkampagnen der Hamas und des Palästinensischen Islamischen Jihad zurückzuführen, die zur Entführung von Israelis aufrufen, um die Freilassung von palästinensischen Terror Aktivisten aus israelischen Gefängnissen zu erzwingen; diese Haltung baut auf dem Erfolg der Hamas im Gilad Shalit Gefangenenaustausch auf, der als nachahmenswertes Modell gilt. Die Hamas simuliert in ihren öffentlichen Militärparaden auch die Entführung von IDF Soldaten. Die Entführung von Israelis, um sie als Pfand einzusetzen, genießt breite Unterstützung in der palästinensischen Öffentlichkeit im Gazastreifen und in Judäa und Samarien.
Hamas Terror Aktivisten üben die Entführung israelischer Soldaten und Zivilpersonen
Abschlussübung eines Offizierskurses der nationalen Sicherheitsdienste der Hamas im Gazastreifen. Die Absolventen simulieren den Angriff eines IDF Postens und die Entführung eines Soldaten (Paltimes.net, 17. April 2014). Video: youtube.com/watch?v=3dGPWJAwamI).
6. Nach Angaben der israelischen Sicherheitsdienste ist in Judäa und Samarien seit der Operation „Säule der Verteidigung“ (November 2012) ein Anstieg in der Zahl der Entführungsversuche israelischer Soldaten und Zivilpersonen zu verzeichnen. Diese Versuche werden von Aktivisten aus dem Ausland geleitet, von Aktivisten im Gazastreifen und palästinensischen Terroristen, die sich in israelischen Gefängnissen befinden. Besonders aktiv sind in diesem Zusammenhang die Hamas, der Palästinensische Islamische Jihad und Fatah. Seit Januar 2013 wurden 49 Pläne und Versuche, Israelis zu entführen entdeckt und vereitelt (für 2014 liegt die Zahl bisher bei11 solcher Plänen und Versuche). Eine Entführung wurde durchgeführt und aufgedeckt, bevor Verhandlungen und Gespräche über ein Lösegeld begannen ( Entführung und Mord von Tomer Hazan am 20. September 2013) (Webseite der israelischen Sicherheitsbehörde, 5. Juni 2014).[1]
7. Die Entführung von israelischen Zivilpersonen und Soldaten in Judäa und Samarien, um sie als Pfand einzusetzen, gehört routinemäßig zu den Vorgehensweisen der Terror Organisationen und ist unabhängig von politischen Ereignissen. Die in Judäa und Samarien lebenden Juden stellen leicht zugängliche Ziele dar, da sie regelmäßig an Bushaltestellen stehen und sich in ständigem Nebeneinander mit Palästinenern befinden. Ihre Nähe zu Gegenden, die von Palästinensern bewohnt werden, erlaubt es, Entführungen durchzuführen und die Opfer schnell weiterzutransportieren, sie in Verstecke zu bringen und sie in der ortsansässigen Bevölkerung untergehen zu lassen.
Einsatz der israelischen Sicherheitskräfte nach der Entführung
Judäa und Samarien
8. Nachdem eindeutig feststand, dass die drei Jugendlichen verschwunden waren, begannen die israelischen Sicherheitskräfte eine intensive Suche nach ihrem Aufenthaltsort. Am Freitag Morgen begann die Suche im Raum Hebron und Bethlehem. Gleichzeitig begann eine intensive Geheimdienstarbeit, um die entführten Jugendlichen und die Verantwortlichen zu orten. Die IDF verschärfte die Zahl der vor Ort eingesetzten Kräfte und setzten u. a. Eliteeinheiten und Grenzpolizisten ein. In einigen Dörfern, in denen die IDF ihre Einsätze vornahm, kam es zu Zusammenstößen mit den Bewohnern, – die Soldaten wurden mit Steinen beworfen.
9. Auch an der Allenby Brücke, an den Grenzübergängen zwischen israel und Judäa und Samarien und den Übergängen zwischen Israel und dem Gazastreifen wurden Maßnahmen unternommen, um zu verhindern, dass die Entführten nach Jordanien, in den Gazastreifen oder ins israelische Kernland transportiert werden.
10. Auf das südliche Judäa und den Raum Hebron wurde Ausgangssperre verhängt. In der Nacht des 14. Juni 2014 nahmen die israelischen Sicherheitskräfte in Hebron, Ramallah und Tubas Dutzende palästinensische Verdächtige in Gewahrsam. Nach palästinensischen Angaben befinden sich hochrangige Angehörige von Hamas und dem Palästinensischen Islamischen Jihad unter den Verhafteten und Aktivisten des Studentenverbandes der Al-Najach Universität (Nablus) (Ynetnews.co.il, 15. Juni 2014). In den Morgenstunden des 15. Juni 2014 meldeten gutinformierte palästinensische Quellen, ihre eigenen Geheimdienstaktivitäten konzentrierten sich auf den Versuch, zwei Hamas Aktivisten aus Hebron zu orten, deren Verbindung mit dem militärischen Flügel der Hamas allgemein bekannt ist und die seit Donnerstag nicht mehr gesehen wurden (Avi Issaharoff für Walla.co.il, 15. Juni 2014).
11. Nach Angaben in den israelischen Medien, unternahmen die israelischen Sicherheitskräfte am 15.Juni 2014 Vorbereitungen, die Stadt Hebron zu umzingeln. Die palästinensischen Medien meldeten, IDF Kräfte hätten an den nördlichen Einfahrten in die Stadt Straßensperren aufgestellt und Planierraupen aufgestellt (Maannews.net, 15. Juni 2014).
Raketenfeuer aus dem Gazastreifen
12. Während die israelischen Sicherheitskräfte in Judäa und Samarien ihre Suche nach den entführten Jugendlichen fortsetzten, wurden aus dem Gazastreifen Raketen auf Ortschaften im Süden Israels abgefeuert. In den frühen Morgenstunden des 14. Juni 2014 wurden im Westen der Negevwüste zwei Raketeneinschläge identifiziert. Teile der Raketen wurden in der Nähe des Sicherheitszauns aufgefunden. In den Nachmittagsstunden des 14. Juni 2014 schlug im Hinterhof eines Wohnhauses im Raum Ashkelon eine Rakete ein. Es gab keine Verletzte und es wurde kein Sachschaden gemeldet.
13. In Reaktion auf den Raketenbeschuss flogen israelische Kampfflugzeuge Angriffe auf eine Reihe von Terrorzielen im Gazastreifen (IDF Sprecher, 14. Juni 2014):
1. Am13. Juni 2014 wurden im südlichen Gazastreifen ein Terrorziel und ein Waffenlager angegriffen.
2. Am 14. Juni 2014 wurden im südlichen Gazastreifen drei Terrorziele und zwei Waffenlager und Waffenwerkstätten angegriffen. Auch im mittleren Gazastreifen wurde ein Terrorziel angegriffen. Die palästinensischen Medien meldeten, zwei Personen seien durch Granatsplitter leicht verletzt worden (Safa.ps, Maannews.net, 14. Juni 2014).
Reaktionen auf die Entführung der Jugendlichen
Israel
14. Der israelische Ministerpräsident Benjamin Netanjahu erklärte „Unsere Jugendlichen wurden von einer Terrororganisation entführt. Dies steht eindeutig fest, darüber herrscht kein Zweifel. Sie wurden von einer Terrororganisation entführt …. wir velangen, dass die Palästinensische Autonomiebehörde und ihr Vorsitzender, Mahmoud Abbas … alles Notwendige unternimmt, um zur Rückkehr dieser Entführten in ihre Familien beizutragen. Dies ist liegt im Verantwortungsbereich der Palästinensischen Autonomiebehörde. Wir machen Mahmoud Abbas und die Palästinensische Autonomiebehörde für alle Anschläge gegen Israel verantwortlich, die aus ihrem Terroritorium heraus gegen Israel verübt werden, ob es sich dabei um Judäa und Samarien oder um den Gazastreifen handelt…. Mahmoud Abbas hat jetzt ein Abkommen mit der Hamas abgeschlossen und dadurch einer mögliche Machtübernahme der Hamas in den Regionen der Palästinensischen Autonomiebehörde in Judäa und Samarien Tür und Tor geöffnet. Ich habe dies schon in der Vergangenheit klar ausgedrückt und wiederhole es heute: Es besteht keinerlei Möglichkeit zu Friedensgesprächen mit Israel und der gleichzeitigen Bildung einer Einheitsregierung mit der Hamas, einer Terrororganisation, die die Zerstörung des Staates Israel anstrebt…(Amt des Ministerpräsidenten, 14. Juni 2014).
15. Auch in seinem Gespräch mit dem amerikanischen Außenminister John Kerry unterstrich Ministerpräsident Benjamin Netanjahu, dass Mahmoud Abbas die volle Verantwortung für die Sicherheit der entführten Jugendlichen trägt. Er fügte hinzu, die Ereignisse seit dem Beitritt der Hamas zur palästinensischen Regierung, seien nur destruktiver Art gewesen und die Entführung der drei Jugendlichen sei das Ergebnis der Eingliederung einer mörderischen Terrororganisation in die palästinensische Regierung (Webseite des israelischen Außenministeriums, 14. Juni 2014).
16. Generalleutnant Benny Gantz erklärte, die Entführung sei ein schwerwiegende Vorfall, ein weiteres Glied in einer Reihe solcher Ereignisse. Er erklärte weiter, die IDF intensiviere ihre Einsätze entsprechend der Anweisungen der politischen Führungsspitze und in enger Zusammenarbeit mit allen Sicherheitsdiensten. Er fügte hinzu, die IDF werde alles Notwendige einsetzen, um diesen Vorfall so schnell wie möglich zu beenden. Er wies darauf hin, dass die IDF auch die Ereignisse in den anderen Regionen genauestens verfolgt (wie z.B. im Gazastreifen und im nördlichen Teil Israels) (IDF Sprecher 14. Juni 2014). Der israelische Verteidigungsminister Moshe Yaalon erklärte, solange keine anderen Angaben zur Verfügung stehen, gehe die IDF davon aus, dass die Jugendlichen lebend festgehalten werden. Er fügte hinu, alle Sicherheitskräfte befänden sich in einem vereinten Einsatz, die Entführten aufzufinden (Ynetnews.co.il, 14. Juni 2014).
Die Palästinensische Autonomiebehörde
17. Weder Mahmoud Abbas noch andere hochrangige Vertreter der Palästinensischen Autonomiebehörde veröffentlichten formelle Erklärungen zur Entführung der drei Jugendlichen. Weniger hochrangige Vertreter wiesen in ihren Stellungnahmen jede von Israel auferlegte Verantwortung der Palästinensischen Autonomiebehörde zurück. Sie behaupteten, die Ereignisse hätten im C Bereich stattgefunden, der sich unter der vollen israelischen Hoheit befindet.
18. Einige Stellungnahmen:
1. Der Sprecher der Sicherheitsdienste der Palästinensischen Autonomiebehörde, Adnan al-Dmeiri wies die israelische Behauptung zurück, die Palästinensische Autonomiebehörde sei für die Ereignisse verantworlich. Er wies darauf hin, dass die Entführung in einem geografischen Bereich erfolgte, der laut dem Abkommen von Oslo unter israelischer Hoheit steht, (Bereich C). Auf die Frage, ob die palästinensischen Sicherheitsdienste sich an der Suche nach den Entführten beteilige, erklärte er, sie seien für die Sicherheit der Palästinenser im A Bereich verantworlich; Gush Etzion, der Raum, in dem die Entführung stattfand, liegt im „Bereich der Siedlungen“, der von den israelischen Sicherheitskräften beherrscht wird und die Palästinensische Autonomiebehörde trage keine Verantwortung für die Sicherheit der Siedler (Aa.com.tr, Maannews.net, 14. Juni 2014).
2. Der Sprecher der nationalen Einheitsregierung Ihab Bsiso erklärte bei einer Pressekonferenz in Ramallah, Israel könne die Palästinensische Autonomiebehörde nicht für die Sicherheit in einem Raum verantworlich machen, in dem sie keine Hoheit genießt. Er bezeichnete die von den israelischen Sicherheitskräfte vorgenommen Anstrengungen, die drei entführten Jugendlichen aufzufinden, als „israelische Eskalation“ gegen das palästinensische Volk im Gazastreifen und in der Westbank und sprach von einer „Kollektivstrafe“, die Israel den Palästinensern auferlegt (Wafa.ps, 15. Juni 2014).
3. Muhammad al-Madani, ein Mitglied des Zentralkomitees der Fatah und Vorsitzender des palästinensischen Ausschusses für die Kontakte mit der israelischen Gesellschaft verurteilte die israelischen Anschuldigungen gegen die Palästinensische Autonomiebehörde und gegen Mahmoud Abbas in scharfen Worten. Er erklärte, die Jugendlichen seien im C Bereich entführt worden, für dessen Sicherheit Israel die alleinige Verantwortung trägt; in diesem Bereich gäbe es keine palästinensischen Sicherheitskräfte (Webseite der Fatahmedien, 14. Juni 2014).
Die palästinensische Öffentlichkeit in Judäa und Samarien
19. Insgesamt steht die palästinensische Öffentlichkeit unterstützend hinter der Entführung, die als legitim angesehen wird, da diese Entführung dazu dienen soll, die Freilassung palästinensischer Häftlinge aus israelischen Gefängnissen zu erzielen (die palästinensische Bevölkerung ist sich darin einig, dass die Freilassung der Häftlinge ganz oben auf der Prioritätenliste stehen muss). Der Zeitpunkt der Entführung, die während des Hungerstreiks der Verwaltungshäflinge erfolgte, verlieh diesem Anschlag eine noch größere Tragweite. Es herrschte jedoch auch eine gewisse Befürchtung, dass die intensiven Einsätze der IDF den Alltag der Palästinenser in Judäa und Samarien beeinträchtigen könnten.
20. Die Entführung brachte das Thema der israelischen Sicherheitskoordinierung mit der Palästinensischen Autonomiebehörde wieder auf, der sich die Hamas sehr stark widersetzt. Die Medienberichte über die Unterstützung, die die Sicherheitsdienste der Palästinensichen Autonomiebehörde bei der Suche nach den Entführten liefern, führten zu Posts in den sozialen Netzwerken, die die Angehörigen der Sicherheitsdienste vor den möglichen Folgen einer Zusammenarbeit mit den israelischen Sicherheitsdiensten warnten.
21. Auf der offiziellen Facebookseite der Fatah erschien eine Karikatur, in der die entführten Israelis als Mäuse dargestellt werden, die einen Köder geschluckt haben und festhängen. Palästinensische Surfer posteten, dies sei der einzige Weg, um die Freilassung palästinensischer Häftlinge aus israelischen Gefängnissen zu erzwingen. Auf einer anderen Fatah Facebookseite erschienen Aufrufe zu einer verstärkten Darstellung der Tatsache, dass seit Juni 2014 die Zahl der „entführten Palästinenser“ (sprich: der für verübte Straftaten verurteilte und in israelischen Gefängnissen inhaftierten Palästinenser) bei 5271 liegt (Fatah Facebookseite, 15. Juni 2014).
Links: Aufruf zur Verbreitung der Zahl der von Israel "entführten Palästinenser" – nämlich 5271. Rechts: Die Karikatur, in der die drei entführten Israelis als geköderte Mäuse dargestellt werden (Fatah Facebookseite, 15. Juni 2014).
Die palästinensische Öffentlichkeit im Gazastreifen
22. Im Gazastreifen wurde die Entführung mit Jubel zur Kenntnis genommen, sie wurde als großer Erfolg dargestellt. Auf den Straßen wurden Süßigkeit verteilt, Freudenschüssen abgefeuert und Feuerwerke gestartet, vorbeifahrende Fahrzeuge hupten, um ihre Freude auszudrücken.
Die Hamas
23. Hamas Sprecher begrüßten die Entführung, bekannten sich jedoch nicht dazu. Der Hamas Sprecher im Gazastreifen Sami Abu Zuhri wiesdie Behauptung des israelischen Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu zurück, der erklärte hatte, die Hamas stehe hinter der Entführung der drei Jugendlichen. Er bezeichnet diese Behauptungen als „dumm“ (Paltimes.net, 15. Juni 2014)
24. Beispiele weiterer Äusserungen von Hamas Vertretern:
1. Hamas Sprecher Fawzi Barhoum veröffentlichte auf seinem Twitter Account seine Unterstützung der „kämpfenden Stadt Hebron“, Jeder Palästinenser, der einen Siedler entführen kann, soll jede sich bietende Möglichkeit umsetzen, um die Freilassung von Häftlingen zu erzwingen (Fawzi Barhoums Twitter Account, 13. Juni 2014).
2. Hamas Sprecher Husam Badran erklärte, es sei offensichtlich, dass die West Bank in letzter Zeit eine Veränderung erfährt, angesichts des „Widerstands und des Kampfes gegen Israel“ und dies zeige sich sehr deutlich in den zahlreichen Zusammenstößen und den „Widerstandsaktionen“ (sprich: Terror). Er sagte, die Entführung („die Hebron Aktion“) sei ein großer Erfolg für den Widerstand in der West Bank (Al-Aqsa TV, 13. Juni 2014). Auf seiner Facebookseite rief er die Palästinenser auf, sich in der West Bank mit Massenkrawallen oder individuellen Aktionen gegen Israel aufzulehnen (Husam Badrans Facebookseite, 13. Juni 2014).
3. Der Sprecher für den militärisch-terroristischen Flügel der Hamas, Abu Obeida erklärte, solange es auf der West Bank Widerstandskämpfer gäbe „wird die tyrannische Besatzungsmacht nicht in Ruhe leben und die Zionisten werden im Feuer ihrer Verbrechen gegen die Häftlinge verbrennen“ (Twitter Account von Abu Obeida, 13. Juni 2014).
25. In Reaktion auf die zahlreichen Festnahmen von Mitgliedern der Hamas und dem Palästinensischen Islamischen Jihad, die IDF Kräfte in Judaä und Samarien in den letzten Tag durchführten, erklärten Quellen der Hamas und des PIJ, dieses Vorgehen sei Ausdruck der Verlegenheit Israels angesichts der Entführung der drei Jugendlichen. Sie appelierten an die internationale Staatengemeinschaft, die Verhaftungen einstellen zu lassen (Paltoday.ps, 15. Juni 2014).
26. DerHamas Fernsehsender Al-Aqsa TV strahlte fast den ganzen Tag ein Sonderprogramm aus. Die Sendungen wurden dazu verwandt, den Bewohnern von Hebron Meldungen und Botschaften zu übermitteln. Geschäftsleute in Hebron wurden aufgerufen, die in den letzten 24 Stunden aufgenommenen Überwachungsvideos aus den Kameras zu nehmen und zu zerstören, damit Israel diese Aufnahmen nicht für ihre Suchaktionen einsetzen könne (Al-Aqsa TV, 14. Juni 2014). Die Hamas nützte diese Gelegenheit dazu, die Zusammenarbeit der Palästinensischen Autonomiebehörde mit Israel zu kritisieren.
Der Palästinensische Islamische Jihad
27. Auch beim Palästinensischen Islamischen Jihad löste die Entführung großen Jubel aus. PIJ Sprecher Daoud Shihab würdigte den „Widerstand“ in der West Bank. Auch er verurteilte die Palästinensische Autonomiebehörde und ihre „Verfolgung“ der „Männer des Widerstands“ und die Suche nach den Entführten (Alresala.net, 13. Juni 2014). Khaled al-Batash, ein hochrangiges PIJ Mitglied, rief alle Palästinenser dazu auf, eine gemeinsame Strategie zur Erzwingung einer sofortigen Freilassung der Häftlinge aus israelischer Verwaltungshaft zu entwickeln. Er fügte hinzu, israel verstehe nur die Sprache der Gewalt, wie sich im Gilad Shalit Gefangenenaustausch und anderen Aktionen gezeigt hat, in denen die Freilassung von Häftlinge erzwungen werden konnte (Paltoday.ps, 13. Juni 2014).
[1] Für weitere Informationen über die Entführungen von 2013 siehe unser Bulletin vom 26. Februar 2014 „Gewalt und Terror in Judäa und Samarien, 2013: Daten, Charakteristiken und Tendenzen“.