Operation Wolkensäule – Update Nr. 7 (21. November 2012, 13.00 Uhr)

Schwer beschädigtes Wohnhaus in Rishon Letzion, getroffen von einer Fahdscher Rakete

Schwer beschädigtes Wohnhaus in Rishon Letzion, getroffen von einer Fahdscher Rakete

Unterirdische Raketenwerfer im südlichen Gazastreifen, 20. November 2012.

Unterirdische Raketenwerfer im südlichen Gazastreifen, 20. November 2012.

Der Angriff auf das Areal von Abu Hazira im Gazastreifen, dem Innenministerium der Hamas. 20. November 2012

Der Angriff auf das Areal von Abu Hazira im Gazastreifen, dem Innenministerium der Hamas. 20. November 2012

LKWs mit Lebensmitteln für den Gazastreifen an Kerem Shalom Grenzübergang

LKWs mit Lebensmitteln für den Gazastreifen an Kerem Shalom Grenzübergang


Übersicht

1.   In den letzten 24 Stundenwurde der Raketenbeschuss stärker und bedrohlicher (zwei Israelis wurden getötet: ein israelischer Soldat und ein ziviler Mitarbeiter des Verteidigungsministeriums). Der Beschuss mit drei Langstreckenraketen ragte dabei heraus. Eine Rakete fiel in Rishon Lezion (und verursachte einem Wohnhaus umfangreiche Schäden) und zwei Raketen fielen südlich von Jerusalem. Zu all diesem kam noch ein Bombenattentat auf einen Bus im Herzen von Tel Aviv, das zu 23 Verwundeten führte (einer von ihnen ist schwer verletzt). All diese Ereignisse fanden nach unserer Einschätzung statt, weil die terroristischen Organisationen den Versuch unternehmen, ein Siegesbild vorzutäuschen, bevor der Waffenstillstand in Kraft treten kann.

2.   Die IDF-Streitkräfte haben in den letzten 24 Stunden intensive Angriffe durchgeführt, die in der Nacht vom 20. zum 21. November sogar verstärkt wurden. In diesem Rahmen wurden die terroristische Infrastruktur, Terror-Aktivisten, Schießgruppen und Regierungseinrichtungen angegriffen (das Ministerium für innere Sicherheit, eine Polizeistation und mehrere Tunnel, durch die Treibstoff in den Gazastreifen geschmuggelt wurde).

3.   Politische Schritte zugunsten eines Waffenstillstands (darunter auch die Kurzbesuche der amerikanischen Außenministerin in Jerusalem und Kairo) haben bisher noch keine Ergebnisse gezeigt. Aus palästinensischen Quellen geht hervor, dass es strittig ist, ob es nur einen einfachen Waffenstillstand geben soll oder eine erweiterte Haltung, im Rahmen derer der Vertrag die Punkte enthalten sollte, die die Palästinenser fordern wollen (Ende der Belagerung, freier Fischfang, Genehmigung für palästinensische Bauern, in der Nähe des Grenzzauns zu arbeiten, usw.).

Bombemattentat in einem Tel Aviver Bus

4. Nach einer ersten Berichterstattung explodierte am 21. November, etwa um 12.00 Uhr, eine Bombe in einem Bus im Herzen von Tel Aviv. Nach Einschätzungen der Polizei wurde die Bombe unter einen der Sitzplätze im Bus gelegt. Polizeikräfte suchen nach den Attentätern.

5. Bei der Explosion wurden 23 Personen verwundet. Einer von ihnen ist schwer und die anderen sind leicht verletzt. Alle Verwundeten wurden in das nahe gelegenen Ichilov Spital evakuiert. Bisher hat keine terroristische Organisation die Verantwortung für das Attentat übernommen.

Raketenbeschuss in Richtung Israel

6. In den letzten 24 Stunden wurde der Raketenbeschuss stärker und bedrohlicher. Diese Ereignisse fanden nach unserer Einschätzung statt, weil die terroristischen Organisationen den Versuch unternehmen, ein Siegesbild vorzutäuschen, bevor der Waffenstillstand in Kraft treten kann. Der Hauptbeschuss galt den größeren Städten Israels. Die Anzahl der Raketentreffer und der Opfer war im Vergleich zu den vergangenen Tagen höher. Zwei Personen (ein Soldat und ein Zivilist) wurden getötet. Ein Reservesoldat und ein Zivilist wurden schwer verwundet.

7. Der schwerste Schaden wurde in der Stadt Rishon Lezion verursacht, als in den Abendstunden (etwa um 18.00 Uhr) eine Langstreckenrakete direkt in eine Wohnung traf, die sich im sechsten Stock eines Wohngebäudes befand. Der Treffer verursachte umfangreiche Schäden am Gebäude, an den benachbarten Häusern sowie an Fahrzeugen, die unten auf dem Parkplatz standen. Vier Personen wurden verletzt. Dies war das erste Mal, in der eine Rakete einen erheblichen Schaden in der Tel Aviver Region verursachte.

8. Im Folgenden werden die herausragenden Schussereignisse während des 20. November beschrieben:

A. Be'er Scheva – In den Morgenstunden wurde eine Raketensalve in Richtung der Stadt gefeuert. Eine Rakete traf ein Wohngebäude. Zuvor traf eine Rakete einen Bus, mehrere Fahrzeuge, ein Fußballfeld und mehrere Gebäude.

B. Jerusalem – In den Mittagsstunden (14.13 Uhr) wurden zwei Raketen in Richtung Jerusalem abgefeuert. Eine von ihnen fiel nahe der Siedlung Gusch Etzion, und die zweite in der Hebron Region. Der Raketenabschuss in Richtung Jerusalem trat kurz vor der Ankunft des Generalsekretärs der Vereinten Nationen, Ban Ki-Moon, auf. Es gab keine Verluste und es wurden keine Schäden verursacht.

C. In den Mittagsstunden traf eine Rakete direkt auf eine Fabrik im Regionalverband Sdot Hanegev. Eine weitere Rakete fiel auf das Gebiet des Regionalverbands der Küste von Aschkelon.

D. Aschdod – um 16.00 Uhr wurde eine Raketensalve in Richtung der Stadt Aschdod abgefeuert. Eine der Raketen traf ein Gebäude. Vier Raketen wurden abgefangen. In der Nacht vom 20. zum 21. November (etwa um 03.00 Uhr) wurden sechs Raketen auf die Stadt Aschdod abgefeuert. Zwei von ihnen wurden durch das Raketenabwehrsystem "Iron Dome" abgefangen, die restlichen fielen auf offnes Gebiet.

9. Während der ersten Hälfte des 21. November wurde der Raketenbeschuss aus dem Gazastreifen fortgesetzt, parallel zu den politischen Bemühungen um einen Waffenstillstand. Am Morgen wurden mehrere Raketensalven in Richtung der Stadt Aschkelon abgefeuert. Ebenfalls wurden Raketensalven in Richtung Be'er Scheva, in Siedlungen im Regionalverband vonBe'er Tuvia (dort wurde ein Haus direkt getroffen) und in weitere Siedlungen abgeschossen.

Statistische Daten

10. Insgesamt fielen im Verlauf der letzten 24 Stunden etwa 105 Raketen. Am Morgen des 21. November (Stand: 11.30 Uhr) fielen in Israel etwa 22 Raketen. Von den Raketen, die am 20. November abgefeuert wurden, waren drei Langstreckenraketen (zwei wurden in Richtung Jerusalem und eine in Richtung Rischon Letzion abgeschossen). Insgesamt stürzten auf israelischem Gebiet, seit Beginn der Operation "Wolkensäule", 805 von über 1.300 abgefeuerten Raketen ab.

Raketenabschüsse seit Beginn 2011

Raketenabschüsse seit Beginn 2011

Hinweis:Dieses Diagramm zeigt die Eskalation der Kampfrunden auf einer Zeitlinie und ihre zunehmende Häufigkeit in den letzten sechs Monaten bis zur Operation "Wolkensäule". Im Diagramm werden 805 Raketenabstürze im Rahmen der Operation "Wolkensäule" verzeichnet, die im Moment weiter läuft.

Raketenabstürze im südlichen Israel im täglichen Schnitt seit Beginn der Operation "Wolkensäule"

Raketenabstürze im südlichen Israel im täglichen Schnitt seit Beginn der Operation "Wolkensäule"

– Stand 21. November, 11.30 Uhr

– Bisher fielen im Verlauf der Operation insgesamt805 Raketenvon über 1.300 abgefeuerten Raketen auf israelisches Gebiet.

– 12 Raketen waren Langstreckenraketen (über 40 km Reichweite), acht stürzten in der Tel Aviver Region ab bzw. wurden abgefangen und drei in die Nähe Jerusalems.

Raketenabstürze im südlichen Israel seit der Machtübernahme der Hamas im Gazastreifen (im jährlichen Schnitt):

Raketenabstürze im südlichen Israel im täglichen Schnitt seit Beginn der Operation "Wolkensäule"
* Auf Grundlage einer Schätzung von 805 Abstürzen, Stand 21. November, 11.30 Uhr

Verantwortungsübernahme für den Raketen- und Mörsergranatenbeschuss

11. Aus Untersuchung der Meldungen zur Verantwortungsübernahme der verschiedenen Organisationen für die Raketenangriffe geht hervor, dass die Hamas weiterhin führend ist, gefolgt vom islamischen Dschihad in Palästina. Auch andere Organisationen berichten über den Raketenbeschuss, so z.B. die Ausschüsse des populären Widerstands, die demokratische Front zur Befreiung Palästinas, die Volksfront zur Befreiung Palästinas, die al-Aqsa Märtyrer-Brigaden und Organisationen, die mit dem weltweiten Dschihad identifiziert werden (Websites der Organisationen).

Aktivität der IDF
Luftangriffe im Gazastreifen

12. IDF-Streitkräfte griffen in den letzten 24 Stunden weiterhin terroristische Ziele im Gazastreifen an. Seit Beginn der Operation hat die IDF über 1.500 Angriffe im Gazastreifen ausgeführt. In der Nacht vom 20. zum 21. November wurden die Angriffe verschärft. Der IDF-Sprecher erklärte, die Angriffe hätten insbesondere hochqualitativen Zielen gegolten, da es die Absicht war, die Hamas Regierung anzugreifen (IDF-Sprecher, 20./21. November 2012). U. a. wurden folgende Ziele angegriffen:

A. Terroristische Infrastruktur – In der Nacht vom 21. zum 22. November wurde die Etage der militärischen Nachrichtendienste der Hamas angegriffen. Die Büros waren in einem Kommunikationszentrum im Gazastreifen untergebracht.[1] Auch wurde eine militärische Versteckwohnung im südlichen Gazastreifen attackiert, die als Kontakt- und Treffzentrum für Terroristen diente. Es wurden terroristische Aktivisten angegriffen, die Terroranschläge vorbereiteten. Fünfzig unterirdische Raketenwerfer, Tunnel, die terroristischen Zwecken dienten, drei Waffenlager und eine Waffenfabrik wurden ebenfalls beschossen.

B. Terror-Aktivisten – Eine Hamas Führungsperson im Bereich der Luftverteidigung wurde angegriffen. Nach Angaben des IDF-Sprechers wurden bisher übe 60 Terroristen attackiert. In den Abendstunden des 20. November wurde eine Terrorbasis des islamischen Dschihad in Palästinabeschossen. Während des Angriffs wurde Yunes Shuluf getötet, ein Terrorist, der vor einigen Monaten für den Raketenbeschuss auf die Stadt Eilat verantwortlich war.

C. Feuerkommandos – Unter den angegriffenen Aktivistengruppen befanden sich das Feuerkommando al-Attra und eine Truppe, die von Jebelia aus schoss. Am Mittag wurde ein Terrorist getroffen, der an der Stelle gesichtet wurde, von wo aus die Raketen in Richtung Jerusalem am 20. November abgefeuert wurden. Es wurde auch eine Gruppe getroffen, die im Begriff war, eine Panzerabwehrlenkwaffe abzuschießen.

D. Regierungsgebäude – Das Ministerium für innere Sicherheit, eine Polizeistation und mehrere Tunnels, durch die Treibstoffin den Gazastreifen geschmuggelt wurde, wurden angegriffen,. In diesem Rahmen wurden auch Treibstoffrohre beschossen, die der Hamas als wichtige Einkommensquelle dienen.

Aktivität der israelischen Marine

13. Parallel zur Luftwaffe, feuerte auch die Marine Ziele vom Meer aus. Im Verlauf des 21. November wurden Raketenwerfer, ein Militärposten und ein Gebäude vom Meer angegriffen, die von Hamas-Aktivisten genutzt wurden.

[1] Die Unterbringung von Militärbüros in Gebäuden, die Kommunikationseinrichtungen beherbergen, ist ein wiederkehrendes Phänomen.